Für unser colored footprint Projekt in Peru suchten wir uns einen ganz besonderen Ort aus. Wir wollten unser Projekt unbedingt auf einer schwimmenden Schule auf dem Titicacasee durchführen. Dies ist uns sogar bei zwei verschiedenen Schulen gelungen. So verbrachten wir einige Nächte bei einer Gastfamilie auf einer schwimmenden Insel auf dem Titicacasee.

Diese Inseln werden noch heute von der indigenen Bevölkerung Perus bewohnt. Durch unseren wunderbaren und sehr engagierten Gastvater, der selber einige Kinder im Schulalter hatte bekamen wir den Kontakt zu den beiden Schulen, die sich jeweils auf einer eigenen schwimmenden Insel, hergestellt aus Schilf, befinden. Hier war es wiederum kein Problem die Erlaubnis für unser Projekt zu bekommen. Unser erstes Projekt führten wir an der größeren Schule durch, die von insgesamt 37 Kindern besucht wird. Unser zweites Projekt führten wir an der etwas kleineren Schule durch, an der nur 17 Kinder unterrichtet werden. Bei Schulen unterrichten nur bis zur 4. Klasse, anschließend müssen die Kinder auf dem Festland in die weiterführende Schule gehen. Unsere Erfahrungen an diesen beiden Schulen waren wieder so anders als all unsere bisherigen Erfahrungen. So fanden wir die Kinder sehr zurückhaltend und schüchtern und trotzdem strahlen sie so in ihren wunderschönen farbenfrohen Kleidern. Wir versammelten jeweils alle Kinder der 4 Klassen in einem Klassenzimmer und eine Lehrerin übernahm es die Geschichte vom Kleinen Käfer Kribbel vorzulesen.

Während des Erzählens hatten die Kinder große Schwierigkeiten sich zu konzentrieren, es gab viel Gemurmel und insgesamt hatten wir auch das Gefühl, dass die Kinder es schwer hatten sich das Gehörte zu merken. So fragten wir nach jedem Absatz die Namen der jeweiligen Tiere ab und diese konnten oft schon nicht mehr erinnert werden. Obwohl wir mit unserem Spanischlehrer in Kolumbien die Namen der Tiere in sehr typische spanische Namen verwandelt hatten. Was hier an den beiden Schulen besonders war, dass kein Kind wusste was ein Käfer ist. Das kennen sie auf ihren schwimmenden Inseln wohl nicht. So hat sich auch kein Kind getraut später einen Käfer zu malen. In Hinblick auf die erste Frage waren die Kinder geteilter Meinung ob die Mutter noch traurig sei wenn der Kleine Käfer Kribbel nach Hause kommt. Die Mehrheit meinte ja. Und er würde der Mutter definitiv erzählen was der Löwe ihm als Rat mitgegeben habe. Wie alle anderen Kinder bisher waren auch hier die Kinder der einstimmigen Meinung, dass der Kleine Käfer Kribbel sehr glücklich sei zu wissen, dass er nicht der Grund für die Traurigkeit seiner Mutter ist. Allerdings würde er seinen Eltern nicht die Schatzkiste zeigen, sondern für sich behalten und falls er eines Tages mal traurig ist könnte er sie aufmachen. Auf die Frage hin ob die Kinder denn jemand kennen würden der immer ganz arg traurig sei verneinten alle und auch keines der Kinder wusste, wie man einen Traurigkeitsdoktor nennt.

Mit Hilfe der jeweiligen Lehrerin haben wir mit den Kindern noch einmal gesprochen, dass es Psychologen gibt zu denen man gehen kann, wenn man ganz arg traurig ist. Auch beim anschließenden Malen waren die Kinder sehr zurückhaltend. So gab es beispielsweise Kinder, die sich nach einer halben Stunde noch immer nicht getraut hatten etwas auf ihr weißes Papier zu malen. Im Vergleich zu den Projekten in Kolumbien und Ecuador haben die Kinder auch kaum den Kontakt zu uns gesucht und wenn wir ihnen Fragen gestellt haben wurden diese nur sehr schüchtern beantwortet. Insgesamt entstanden dann aber auch hier kunterbunte schöne Bilder, bei denen viele der Tiere einem Lama erstaunlich ähnlich sahen ?

Projekt Peru
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